Lehrkonzept für Panflöte von Michael Dinner
So klingt vertrauen
Ein Erfahrungsbericht über die Wirkung eines besonderen Unterrichtsmodells
Warum Michael Dinners Lehrgang neue Maßstäbe im Instrumentalunterricht setzt.
Es funktioniert! – Lehrkonzept für Panflöte von Michael Dinner
(Printmaterial/Videos/Audios/Playbacks)
Ich schreibe selten Rezensionen, aber dieses Feedback muss einfach mal raus:Nicht jeder exzellente Instrumentalist ist zugleich auch ein guter Lehrer, aber dass ich in Michael Dinner einen so begnadeten Lehrmeister finden würde, und dass ein professioneller Lehrgang ohne direkte Personalpräsenz einzig durch Printmaterial, Videos und Audiodateien so effektiv sein kann, habe ich vormals kaum für möglich gehalten. Es funktioniert!!! Allerdings nur unter einer Voraussetzung, auf die Michael Dinner auch gleich zu Beginn in seiner Panflötenschule hinweist: Man benötigt eine ausgeprägte Fähigkeit zur Selbstkritik. Diese setzt aber auch eine differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit voraus.
Doch was ist nun das Besondere an diesem Lehrkonzept?
Effizienz durch differenziertes Üben
Michael Dinners Lehrkonzept, zu dem Printmaterial, Audiodateien, Videos und Playbacks gehören, ist geprägt von Lehrmaterial, welches – Schülerfähigkeit zu Selbstkritik und differenzierter Wahrnehmung vorausgesetzt – an Effizienz kaum zu überbieten ist. Noch nie zuvor habe ich so bewusst und mit wachsender Freude Technikübungen gespielt. Der Grund liegt darin, dass ich dabei kontinuierlich Fortschritte erlebe, die ich so deutlich und in solch einer Lerngeschwindigkeit in keinem vorherigen Instrumentalunterricht (Geige, Klavier, Trompete, Cello) jemals wahrnehmen konnte.
Übestruktur mit Tiefgang
Bemerkenswert sind auch die in der Panflötenschule an den Anfang gestellten Ausführungen zum Üben und Lernen. Sie umfassen vergleichsweise nur wenige Zeilen, aber man sollte sie unbedingt verinnerlichen, denn sie sind die wichtigste Voraussetzung und Garant für den Erfolg.
Im Technikheft gibt zudem ein Kreisdiagramm sehr anschaulich einen Überblick über die täglichen Anteile von strukturiertem Techniktraining und Musizieren. Dieses Bild hat sich sofort in mein Gedächtnis eingebrannt und bestimmt die Gestaltung meines täglichen Zeitfensters für die Panflöte.
Die Fokussierung auf eine deutliche Trennung zwischen Musizieren und Training trägt erheblich dazu bei, dass die vom Kopf gesteuerten Technikübungen wesentlich zielorientierter ausfallen und im Gegensatz dazu beim folgenden Musizieren Herz und Gefühl unbeschwert ihren Raum einnehmen dürfen. Beides nacheinander bewirkt – jedenfalls bei mir – eine deutlich wahrnehmbare Potenzierung des Übungseffekts, der wiederum eine Kaskade von Lernmotivation und Freude auslöst. Bei diesem Lehrgang schleicht sich erstaunlicherweise die Wirkung des Techniktrainings fast heimlich in das nachfolgende Musizieren ein und verleiht diesem eine Leichtigkeit, die ich mir früher nur mühevoll erarbeiten konnte. Wenn früher im Instrumentalunterricht beide Bereiche vermischt wurden, blieb das freudvolle Musizieren oft im Kontext der Technik stecken. So erscheint es mir heute jedenfalls im Rückblick.
Breiter Ansatz – breiter Tonraum
Michael Dinners Lehransatz umfasst von Beginn an einen möglichst breiten Tonraum. Sehr früh und sehr konsequent wird immer wieder die Bequemzone überschritten. Die Lippen passen sich dabei spielend an die wechselnden Rohrweiten an. Wie vorteilhaft sich dieser breite Ansatz auswirkt, zeigt sich z. B. beim Vergleich mit dem Geigenunterricht aus meiner Jugendzeit. Wäre damals das Rutschen der Hand beim Wechsel in höhere Lagen schon früh im Lehrgang als selbstverständlich erlebt worden, hätte ich sicher nie einen Lagenwechsel als Bruchstelle, die es zu überwinden gilt, empfinden können. Eine Scheu vor Tonlagen jenseits der Bequemzone kann sich beim Lehrkonzept von Michael Dinner jedenfalls nicht entwickeln.
Klangbeispiele mit Seele
Im Gegensatz zu den vielen heute üblichen ergänzenden Audiodateien verzichtet Michael Dinner auf elektronische und seelenlose Einspielungen. Vielmehr lässt er den Schüler durch seine Audiodateien erleben, wie eine Melodie klingen kann, wenn sie exzellent vorgespielt wird. Er demonstriert dabei eindrucksvoll eine Gestaltungsvielfalt, deren Wahrnehmung sich mit wiederholendem Anhören verschärft. Und die Auswahl der Stücke kommt jeder Altersstufe entgegen. Michael Dinners Beteiligung von Herz und Seele wird spürbar, weshalb der Funke auch auf den Schüler überspringt. Eine solche jederzeit verfügbare Audiodatei ersetzt allemal jedes Klangbeispiel, welches sonst vielleicht ein Instrumentallehrer einmal pro Woche im Präsenzunterricht vermitteln könnte. Weitere wertvolle Hilfen und Impulse bieten zudem noch die vielen Lehrvideos wie z. B. auch das zur Vermeidung von Anfängerfehlern.
April 2025 – Gertrud Kelling-Söger